28.11.1953 Verschönerungsverein zu neuem Leben erweckt
Etwa 35 Eichstätter hatten sich gestern abends im Herzogsaal eingefunden, um den in Eichstätt 1873 gegründeten Verschönerungsverein wieder zu neuem Leben zu erwecken. Hochschulprofessor Dr. Mayr konnte als Beauftragter u. a. Dompropst Dr. Bruggaier, Altoberbürgermeister Blei, Landrat Pappenberger und einige Stadträte begrüßen. In einem kurzen Entwicklungsbericht des Vereins gedachte er besonders des unermüdlichen Schaffens des letzten Vorsitzenden Major von Hofer und sprach ihm den Dank aus. Bald nach dem Kriege hätte sich auch gezeigt, daß in Eichstätt der Verschönerungsverein fehle. Nur dem Fleiß der Beauftragten für das Verschönerungswesen der Stadt, Oberforstmeister Nüssler, war es seit 1952 gelungen, die Wege und Steige einigermaßen instandzuhalten.
Oberforstmeister Nüssler gab hierauf einen kurzen Uberblick über die von dem städtischen Arbeiter Baumeister und von der Stadt mit finanzieller Unterstützung durchgeführten Arbeiten rund um die Stadt. Mancher vergessene Name wurde dabei wieder erwähnt. Es wäre an der Zeit, daß die Gemarkungssteine wieder in Ordnung gebracht werden können, um Namen wie Ullrich, Bausenwein usw. wieder ins Gedächtnis der jetzigen Generation zurückzurufen. Oberforstmeister Nüsslers Dank galt auch den Spendern von Bänken. Im Laufe des Abends gaben übrigens die Bäckerinnung und einige Eichstätter Bürger die Stiftung von weiteren Bänken bekannt.
Hochschulprofessor Dr. Mayr schritt dann zur Wahl der Vorstandschaft. Sein Antrag für den
1. Vorsitzenden wurde von der Versammlung ein stimmig gebilligt. Der Beauftragte für das Verschönerungswesen, Oberforstmeister Nüssler, nahe die Wahl an. Zum 2. Vorsitzenden wurde Ober Inspektor Weidner, zum Kassier Oberlehrer Bauer zur Schriftführerin Frl. Pauli gewählt. In den Ausschuß kommen jeweils die Vorstände des Naturschutzbundes, des Fremdenverkehrsvereins und Alpenvereins. Als Vertreter von Stadt und Land gehören diesem auch die jeweiligen Baumeister an. Die Bürgerschaft wird durch Kaufmann Saerve vertreten. Um allen Bevölkerungsschichten dis Möglichkeit des Beitritts zum Verschönerungs verein zu geben, wurde der Antrag des 1. Vor sitzenden angenommen, ab 1. 1. 1953 einen jähe liehen Mindestbeitrag von 2 DM festzusetzen.
Oberforstmeister Nüssler richtete einen ein dringlichen Appell an alle Bewohner Eichstätü den idealen Wert des Vereins durch ein finanzielles Opfer zu unterstützen, wenn auch nach wie vor auf die Zuwendungen durch Stadt und Kreis gerechnet werden müsse.
Nachdem noch verschiedene Anregungen vor Interessenten über Verschönerungen gemacht worden waren, führte Stud.-Assessor Ablaßmeier schöne Aufnahmen von Stadt- und Landschafts Bildern vor.
Es wäre nur zu wünschen, daß die Bevölkerung unserer Stadt die Bestrebungen des Vereins unterstützt. An die Jugend soll noch einmal de Appell gerichtet werden, die Wege und Bänke zu schonen.