EK-Archiv, Quelle J. Ettle

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14.02.1913 Lokales und aus der Umgebung.
Eichstätt, 14.02.1913 Im Herzogbräusaale fand am 12. ds. die diesjährige Mitgliederversammlung des hies. Verschönerungsvereins statt. Herr Generalmajor Ulrich, Vorstand desselben begrüßte die Erschienenen und gab seiner Freude Ausdruck, daß die so zahlreich Anwesenden den Vereinsbestrebungen regstes Interesse entgegenbringen. er warf einen Rückblick auf das Vereinjahr 1912. dasselbe war für die Anpflanzungen von recht gutem Erfolg. Außerordentlich reichliche Spenden (so u.a. vom Touring-Club, Ergebnis eines Vo0rtrages des Herrn K. Oberlandesgerichtrates Laucher, 157 Mk) setzenden Verein in die Lage, umfangreiche Anpflanzungen vorzunehmen. Der Mitgliederstand hat sich 1912 um 9 Mitglieder gehoben; abgegangen sind 24, zugegangen 33, gestorben sind Herren: Domkapitular Weigl, Privatier Stößl und Gärtner Schuster; Frauen: Buchdruckeribesitzerswitwe Daentler, Privatier Lang und Mödl. das Andenken an die Verstorbenen wurde durch erheben von den Sitzen geehrt. Als koporative Mitglieder traten dem Verein bei, Bischöfl. Seminar, Engl. Fräulein-Institut, Touring-Club und Gemeinde Wintershof. Herr Juwelier Brönner, Kassier des Vereins, sprach Herrn General für seine sorgfältige Kassaführung und Werbung von Mitgliedern den herzlichen Dank des Vereins. 17000 Forstpflanzen und 200 Bäume wurden im Vorjahre gesetzt. - Am Residenzplatz ist geschehen was notwendig war und getan werden konnte. - Die aufder Schießstätt- und Ochsbräukeller-Seite vorhandenen Wege wurden nicht unwesentlich verbessert. Ein Verbindungsweg vom Ochsbräukeller zum sog. Spindelsteig wurde hergestellt. Wege wurdenmit Namen kenntlich gemacht. Nußbäume wurden gepflanzt; anstelle im Jahre 1911 zahlreich eingegangenen Forstpflanzen wurden wieder 4000 solche an verschiedenen Wegen nachgesetzt. - Aumühl-Seite: Es wurden ebenfalls Wegeverbesserungen vorgenommen. Herrn Brauereibesitzer Herzog wurde für unentgleiche Kieszufuhr Dank votiert. - Sichhof-Seite: Neben Herrichtung verschiedener Wege wurden umfangreiche Anpflanzungen auf den Sichhof-Äckern und anderen Plätzen vorgenommen. 200 Bäume, 5000 Bäume in Gruppen und 600 Strauchpflanzen wurden gesetzt. - Frauenberg- und Burg-Seite: 'Auf Unterhaltung von Wegen wurden 18 Mk. verwendet. Mit dem Setzen von Bäumen (doppelte Reihe) am Bahnhofsweg wird nach vorhandenen Mitteln fortgesetzt. - Wintershofer-Seite: Wege und Steige wurden verbessert. Von den Nachforstungen, ca. 5000 Bäume und Pflanzen sind oberhalb der Weißenburger Straße sehr wenige eingegangen. Mit Grassamen werden noch vorhandene Blösen besät. Angepflanzter wilder Wein an Mauerblößen hat sich erhalten. - Am sogenannten Hechtengraben wurden 500 Stück Weiden angepflanzt: Ausgabe dafür 200 Mk. - Bänke wurden an mehereren Stellen neue gesetzt, schadhafte ausgebessert. - In vorjähriger Generalversammlung wurden verschiedene Anträge gestellt; dieselben wurden, soweit möglich, verfolgt. Bei Benamsung neuer Wege wurden, soweit auffinbar, alte Flournamen verwendet. so findet sich ein Lämmerthal(Bahntal-)Steig - Schinderthal-Steig, vom Ochsbräukeller zur Höhe führender - Kugelberg-Steig zum Seidl-Kreuz - Schemmelbergsteig - Kobenzlweg - Galgen-Steig beim Keck-Anwesen hinauf - Klausenweg (oberhalb der Weißenburger Straße - Die Martersäule (Blitzsäule) soll vorerst am Exerzierplatz nicht mehr aufgestellt werden; sie ist etwas ruinös und befindet sich im Luitpoldmuseum. Eine eiserne Einfriedung der Anlagen in der Residenz, konnte man vorerst wegen des hohen Kostenöunktes (1000 Mk.) nicht erstehen. Auch für den Naturschutz trat der Verein immmer ein und wirkte auch mit dem Lehrpersonal nach Möglichkeit beider Jugend dahin, daß Tier- und Pflanzenschutz geförtert wurde. Herr k. Forstrat Gareiß ersuchte den Verein u.a. dahin zu wirken, daß eßbare Pilze nicht mehr samt Stengel und Wurzel ausgerissen, sondern abgeschnitten werden sollten. - Eine Schrift mit Leitsätzen wurde Höchsten Ortes betreffs des Naturschutzes eingereicht, auf daß an die Schulen ein Erlaß ergehen soll, daß die Jugend nicht zerstörend eingreift in die Naturgebilde. Das Fangen von Tieren und maßlosese Ausreißen von Pflanzen zu Sammlerzwecken sollte unterbleiben. - Der Kirchhof sollte mit Bäumen, vorerst mit ca. 25 Stück im Jahre, bepflanzt werden. Die Müllabfuhr war noch nicht ganz durchführbar. Die Reinhaltung der Ortsausgänge wird im Auge behalten und soll das Möglichste geschehen. Auf Verschönerung der Blöße, der Bahnböschungen soll gestrebt werden. Mehrere hundert Stöcklinge Weidenpflanzen wurden an mehreren Stellen gesetzt; leider daß mangels Entgegenkommens von Grundbesitzern nicht mehr zu machen war. - Anpflanzungen am Burgabhang sollen fortgesetzt werden - Fenster- und Häuserschmuck soll gefördert werden. Ein Verdienst hat sich Hr. Kunstgärtner Engert erwoben, indem er der Schuljugend wieder Blumen und Pflanzen in Pflege gab und zu Schluß der Saison über erzielte Erfolge Nachschau hielt. - Gaisberg-Anpflanzungen bezw. Wegnalage (gegen die Gemeindeflur wintershof) soll vom Steinzwickerweg aus verwirklicht werden. Gegen das Ausroden von Hecken kann nicht genug geschehen; bei rechtzeitiger Mitteilung über solches Beginnen können Gegenmaßregeln ergriffen werden. Nachdem über diese Punkte gesprochen undder Rechnungsausweis zirkuliert hatte, wurde von Herrn Kassier Brönner Entlasung erteilt. - Herr Domkapitular russer beleuchtete das Wirken des Verein; besonders gedachte er ehrend der Verdienste des Herrn Generals. Zu Punkt Ausschußwahl beanragte dieser Herr die bisherigen Herren durch Zuruf wieder zu wählen; dies gescha. - Herr General Ulrich dankte für das Vertrauen und nahm mit den übrigen Herren die Wahl an. - Anträge: Herr Direktionsrat Frhr. v. Neubeck regte an, Wege statt mit Kies (Riesel) mit Steinkohlen-Lösch zu belegen. Versuche sollen an geeigneten Stellen gemacht werden. - Die Weg-Verhältnisse im Kirchhof wurden besprochen. - angeregt wurde im Wege zum Bahnhof eine Traverse herzustellen. - Zu Blumenpflege und Naturschutz soll forgesetzt auch auf die Jugend eingewirkt werden. Vorkommende Übertretungen seitens der Schuljungend hat Herr Stadtpfarrer Russer ihm mitzuteilen. - Über Aufforstungen berichtete Her Forstrat Gareis und bemerkte, daß an verschiedenen Stellen Bäume wege des steinigen Bodens nicht recht Fuß fassen können und bei trockener Witterung vielfach verdorren. Es empfiehlt zur Lockerung des Bodens Sprengungen mit Cahücit vorzunehmen. Mit einer einzigen Cahücitpatrone (Wert ca. 20 Pfg.) kann der Boden ....


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