23.02.1907 Verschönerungsverein
Die am Mittwoch stattgehabte diesjährige Generalversammlung des Verschönerungsvereins war sehr zahlreich besucht.
Aus dem Berichte des Vorstandts über das abgelaufene Vereinsjahr heben wir folgendes hervor: Der Mitgliederstand war bei Einsammlung der Beiträge pro 1906 der bisher höchste, nämlich 300. Der verstorbenen Mitglieder wurde ehrend gedacht. Den Rechnungsabschluß kennen unsere Leser aus der jüngst hinausgegebenen Zeitungsbeilage. Eine hinsichlich der Anlage an das Ministerium gerichtete Eingabe hatte entsprechenden Erfolg, so daß die Erhaltung des parkähnlichen Charakters unserer mit Recht so beliebten "Anlage" gesichert ist. Die wichtigsten Arbeiten des vergangenen Jahres waren: Pflanzungen, insbesondere am Neuen Wege, Fortsetzung der Wegebesserungen in der Anlage, so an dem unteren Fichtenwege zum Zellerbräukeller und an dem vom Teufelsbrückl zum Parkhaus führenden Wege, Schaffung neuer Fußpfade an der Westseite der Anlage und beim Rosental, Wiederherstellung vieler durch starke Niederschläge arg mitgenommener Wege auf beiden Seiten des Tales, Anlage eines Fußpfades zu dem neuen Kreuze oberhalb bei Kugelberges, dessen Fortsetzung über den Adamsberg zum Ochsbräukellerweg geplant itt. Manche Arbeiten wurden auch heuer wieder nur ermöglicht durch das freundliche Engegenkommen des Direktors des Arbeitshauses Rebborf, Hrn. Regierungerate Düll, der zu den schwierigeren Arbeiten bereitwilligst Arbeitkräfte zur Verfügung stellte, ihm, wie auch den Herren Brauereibesitzern Herzog und Dietrich, die für Kies bezw. Kieszufuhr aufkamen, wurde der Dank der Versammlung ausgesprochen. Auch Hr. Bäckermeister Cöl. Heißler erwarb sich durch Fortsetzung seiner Anpflanzungen am Neuen Wege den Dank des Vereins, nicht minder die überall hilfsbereit eintretenden Organe der Stadtverwaltung des Obstbauvereins. Die Ausschußwahl ergab, auf Anregung des Hrn. Landgerichtsdirektors Mayer hin, der mit warmen Worten des Wirkens der Vorstandsmitglieder gedachte, die Wiederwahl der bisher tätig gewesen Vorstandskräfte. Zur großen der Versammlung trat für den ausgeschiedenen Hrn. Forstrat v. Axthalb Hr. Forstmeister Gareis, der schon in der kurzen Zeit seines Hierseins das wärmste Interesse für die Vereinssache in tatkräftiger Weise bekundet hat in den Ausschuß ein.
Wir schließen unsern kurzen Bericht mit dem Wunsche, es möge dem Verine auch künftig die allseitige Unterstützung der Einwohnerschaft Eichstätt treu bleiben und Jedermann nach Kräften dahin mitwirken, daß das vom Verein Geschaffene nicht durch Unverstand, Mutwillen und Bosheit geschädigt werden, sowei mit dem weiteren Wunschje, daß auch die vom Verein angestrebte Sauberhaltung der Plätze, Wege, Bänke usw. seitens des benüztenden Publikums die möglichste Unterstützung erfahre.